Die Firma Keller AG Ziegeleien lanciert ökologische Backsteinfassade
Pfungen 2018. Per 2019 lanciert die Firma Keller AG Ziegeleien ein Fassadensystem, das durch eine tiefe Energiebilanz und hohe Lebensdauer auffällt. Zudem sorgt es für das Wohlbefinden von Mensch und Umwelt.
Seit dem Brand des Grenfell Towers in London im letzten Jahr wird die Problematik von Kunststoffisolation von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Vorbehalte gegenüber der Wärmedämmung mit Kunststoff (EPS) sind aber schon seit längerem vorhanden. Menschen klagen über Unwohlsein in hermetisch isolierten Räumen und über gesundheitliche Probleme hervorgerufen durch Lüftungsanlagen. Immer mehr Architekten, Bauherren und Generalunternehmer sehen sich deshalb nach Alternativen im Bereich Backsteinfassaden um. «Der Markt verlangt offensichtlich nach Lösungen», sagt Max Wassmer, Innovationsverantwortlicher der Keller AG Ziegeleien. Das war der Anlass für die Firma aus Pfungen, sich mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzutun, um neue Wege zu gehen.
Forschung in Theorie und Praxis
Vor über zwei Jahren begann eine intensive Zusammenarbeit mit dem Institut für Architektur der Hochschule Luzern unter der Projektleitung von Uli Herres. Die Ambition der Forschenden war es, eine wärmedämmende Backsteinfassade entwickeln, die ganz ohne Kunststoff auskommt. Sie öffneten in ihrer Arbeit den Blickwinkel bewusst weit. Einzige Vorgabe: Die Schweizer Vorschriften betreffend Wärmedämmung mussten eingehalten werden. Minergiestandard war kein Ziel, Nachhaltigkeit dagegen schon.
Nach der Evaluation von 20 Varianten, kristallisierte sich ein bestechend einfaches Resultat heraus. Es kann unter dem Stichwort «Zurück zu den Wurzeln» zusammengefasst werden. Ein Mauerwerk nur aus Backstein. Ein Zweischichtenmauerwerk, wie Max Wassmer es nennt, das eine tragende Backsteinwand mit einer dämmenden Schale aus Leichtbackstein kombiniert. «Die einzelnen Komponenten sind seit Jahrzehnten bekannt, nur die Kombination ist neu!».
Energetische und technische Überlegenheit
Zu Beginn des Jahres 2019 kommt das Zweischichtenmauerwerk KISmur als Fassadensystem mit reiner Backsteindämmung auf den Markt. Aufwändige Testungen entfallen, da die einzelnen Komponenten geprüft sind und den SIA Normen entsprechen. Um den Ansprüchen der verarbeitenden Branche zu genügen, arbeitete man zudem bereits in der Entwicklung mit Firmen der Baubranche einen Detailkatalog aus. Insbesondere galt es, Wärmebrücken bei Fenstern und Türen auszuschliessen.
Die Vorzüge des Backsteins liegen auf der Hand: Er ist ein mineralisches Produkt, das den Temperaturausgleich gewährleistet und den Feuchtigkeitshaushalt natürlich reguliert. Energieintensive Lüftungssysteme erübrigen sich. Das sind Gründe, weshalb das Zweischichtenmauerwerk KISmur den heute üblichen Isolationsmethoden überlegen ist. Weitere liegen in der hervorragenden Bilanz betreffend Nachhaltigkeit, Lebenszykluskosten sowie der 100prozentigen Rezyklierbarkeit.
Anpassungsfähig und flexibel
Als weitere Vorteile des Zweischichtenmauerwerks nennt Max Wassmer die hohe Anpassungsfähigkeit oder Resilienz. «Die Funktionen Tragen und Dämmen sind sauber getrennt. Das ermöglicht eine hohe Fehlertoleranz beim Bauprozess und eröffnet Spielräume bei einem allfälligen Umbau.» Da Backstein repariert werden kann, liegt die kalkulierte Lebensdauer von KISmur bei 90 Jahren und mehr. Das Zweischichtenmauerwerk stösst bereits auf grosses Interesse. Erste Projekte sind in Planung. Max Wassmer: «Technisch sind Mehrfamilienhäuser von mehr als vier Geschossen problemlos möglich. Aktuell berechnen wir auch ein Haus mit acht Stockwerken.»
Firmenportrait:
Vorstellung der Unternehmung
In der fünften Generation
Die Keller Holding AG ist ein selbstständiges und unabhängiges Familienunternehmen. 1857 setzte der Kanton Zürich Johann Jakob Keller als Verwalter auf dem Schloss Teufen ein. Das landwirtschaftliche Gut betrieb auch eine Handziegelei – eine zur damaligen Zeit nicht unübliche Kombination. Zur Ziegelhütte in Teufen kam eine weitere in Dättlikon, die bald durch eine ungewöhnlich grosse Ziegelei zur Erstellung von Backsteinen in Neftenbach abgelöst wurde. 1903 gründete Johann Jakob Keller die Kollektivgesellschaft Keller & Cie. mit Sitz in Winterthur, die auch eine Ziegelei in Dättnau betrieb. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Jakob Ulrich Keller das florierende Unternehmen. Seine Söhne Hans und Franz Keller traten in die Firma ein.1922 wurde die Aktienmehrheit der Ziegelei Paradies in Schlatt/TG und der Dachziegelwerke Frick/AG, wenig später auch die der Ziegelei in Kölliken/AG übernommen. 1933 wurde aus der Keller & Cie. eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Pfungen.
Nach dem Krieg reagierten Vater und Söhne Keller auf den kaum vorhersehbaren Anstieg der Bautätigkeit und erwarben die Ziegelhütte Basadingen/TG sowie die Ziegelei Erzingen (Deutschland). Nach seinem Eintritt im Jahr 1959 konnte Peter Keller eine neue Dachziegelanlage in Pfungen mit der weltweit ersten vollautomatischen Mehrfachdachziegelpresse in Betrieb nehmen und kurz darauf errichteten Vater und Sohn eine der modernsten Ziegeleien in Paradies/TG. Sukzessive wurden die Werke Pfungen, Frick und Paradies ausgebaut, automatisiert und ältere Werke stillgelegt.
1961 fassten sie die Aktivitäten der Keller Gruppe in der Keller Holding AG mit Sitz in Pfungen zusammen. 1995 trat Christian Keller in fünfter Generation in den Familienbetrieb ein und übernahm zwei Jahre später die Leitung der Ziegeleien. 2001 wurde die Produktion von Dachziegeln in Pfungen aufgegeben und die Keller AG Ziegeleien zog sich von diesem Geschäftsfeld zurück. Im Jahre 2006 wurde die Vorfabrikation in Pfungen ausgebaut. Eine weitere Produktionshalle sowie eine neue Betonanlage ermöglichten den Einstieg in die Produktion von Fassadenelementen aus Beton. Mit der Erneuerung der Backsteinproduktion in Frick im Jahre 2008/2009 besitzt die Keller Gruppe eines der grössten und modernsten Backsteinwerke der Schweiz. Im Jahre 2014 wurden Teile der Keller AG Ziegeleien in eine neue Firma, die Keller Systeme AG abgespalten und die Unternehmung neu organisiert.
Die Unternehmen beschäftigen z.Zt. ca. 120 Personen in verschiedenen Bereichen wie Back- und Sichtstein- sowie Klinkerproduktion, Verkauf deren Back- und Sichtsteine sowie Klinker, inkl. Zubehör. Verkauf, Planung und Produktion von preton-Fassadenelementen, preton-Bauteilen (wie Stürze, Brüstungen etc.), Beton-Fassadenelemente und Beton-Bauteile (wie Treppen, Stürze, Brüstungen etc.) sowie ROBmade Elemente (digitale Vorfabrikation).
Der Bereich Baudienst/Services übernimmt jegliche Arbeiten am Sicht- und Klinkermauerwerk sowie an Beton-Fassaden.
Weiter vertreiben wir Trennwandsysteme in verschiedenen Ausführungen sowie Think-Tanks und Kelmö Boxen. Auch übernehmen wir Innenarchitektur-Leistungen nach Ihren Bedürfnissen.
Unsere Fabrikationswerke befinden sich:
Backstein-Produktion:
Keller AG Ziegeleien
Ziegeleistrasse 9
8252 Schlatt
Backstein-/Sichtstein- und Klinker-Produktion:
Tonwerke Keller AG
Ziegeleistrasse 12
5070 Frick
Vorfabrikationswerk:
Keller Systeme AG
Wanistrasse
8422 Pfungen
Hauptsitz:
Keller AG Ziegeleien
Ziegeleistrasse 7
8422 Pfungen
www.kellerholding.ch / www.keller-ziegeleien.ch / www.keller-systeme.ch
Pressekontakt:
Max Wassmer
Leiter Innovationen
Keller AG Ziegeleien
Ziegeleistrasse 7
CH-8422 Pfungen
Tel. +41 52 304 04 50
m.wassmer@keller-ziegeleien.ch
Mike Pfeiffer
Leiter Verkauf
Keller Vertriebs AG
Ziegeleistrasse 7
CH-8422 Pfungen
Tel. +41 79 671 59 47
m.pfeiffer@keller-ziegeleien.ch